Demonstration 21.09.2019 (Samstag) 13 Uhr Bahnhofplatz
Vom 25.—27.09.2019 findet die Agrarministerkonferenz in Mainz statt. Die Agrar-minister*innen und -senator*innen von Bund und Länder entscheiden hier über die Zukunft unserer Landwirtschaft. Sie entscheiden über Klima, über die Qualität unserer Böden und unseres Wassers, über unser Essen … Die Agrarpolitik entscheidet – schon seit Jahrzehnten – nicht in unserem Interesse: Sie fördert die Großbetriebe der Agrarindustrie und überlässt die kleinbäuerlichen Höfe den «Kräften des Marktes». Gerade sie, die für eine gute und nachhaltige regionale Ernährung stehen, sind die ersten, die der Klimawandel existenzbedrohend trifft.
Monokulturen und Massentierhaltung verwandeln Landschaften in Ödnis. Sie vergiften zunehmend unsere Böden und unser Grundwasser. Sie zerstören Lebensraum von Tieren
und Insekten. Sie zerstören gemeinsam mit den Saatgutmonopolen die Artenvielfalt durch Gen- und Hybridpflanzen. Und sie sind ein Haupttreiber des Klimawandels. So ist die Vernichtung der Regenwälder in Lateinamerika für den Futtermittelanbau wesentlich der Massenfleischproduktion hier geschuldet. Hinzukommen die extrem schlechten – zum Teil menschenverachtenden – Arbeitsbedingungen in der Agrar- und Fleischindustrie.
Seit Jahren wächst die Spekulation von Investment- und Kapitalgesellschaften mit landwirtschaftlichen Böden. Ergebnis ist eine fatale Landkonzentration. Agrarsubventionen die nur an der Betriebsfläche orientiert sind, nutzen vor allem großen Betrieben. Die Bodenpreise sind mit nachhaltiger, kleinbäuerlicher Landwirtschaft nicht zu bezahlen. Aber die Agrarpolitik im Bund und der EU setzt auf «Wachsen oder Weichen». Sie hat allein in den letzten 10 Jahren die Existenz von über 100 000 Höfen in Deutschland vernichtet. Profitiert hat die (exportorientierte) Agrar- und Fleischindustrie, deren Billigexporte auch noch auf anderen Kontinenten bäuerliche Existenzen zerstören und damit Menschen zur Flucht zwingt.
Uns eint auf allen Kontinenten der gewaltfreie Protest gegen die Agrarindustrie. Die Stärke unseres Bündnisses ist die Vielfalt und Internationalität. Wir heißen Geflüchtete willkommen! Wir sagen Nein zu Menschenfeindlichkeit jeglicher Art! Wir treten Neo-Nazis, Rassismus und rechter Hetze entschieden entgegen!
Wir gehen auf die Straße für …
… faire, höhere Erzeuger*innenpreise für eine gute und nachhaltige Ernährung.
… tarifvertraglich abgesicherte Arbeitsbedingungen und Löhne.
… die Förderung einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft der vielfältigen Fruchtfolgen, der Artenvielfalt und des sorgsamen Umgangs mit dem Boden.
… ein Verbot der Bodenspekulation. Der Boden gehört denen, die ihn bearbeiten!